Hier stand einmal
man glaubt es kaum
ein kleiner, stolzer Abi-Baum.
Er stand so da
er hing so rum
will sagen, dieser Baum war dumm.
Doch er stand da
das war der Sinn
und wuchs und lebte vor sich hin.
Bis eines Tags
oh Weh, oh Graus!
da schauten Ziegen nach ihm aus.
Und zupften froh
und zupften keck
dem armen Baum die Blätter weg.
Der konnt nichts
tun
als rumzusteh’n
und der Zerstörung
zuseh’n
Danach war er
ganz kahl und blank
verlassen, elend, sterbenskrank.
Die da sollten
auf ihn achten
saßen drinnen und bewachten
Statt des Baumes
ihre Klassen.
Das ist einfach nicht zu fassen!
So starb der Baum
oh Graus, oh Pein!
einsam, verlassen, ganz allein.
Und nach Jahren
da dachte kaum
noch jemand an den Abi-Baum.
Nur die Stifter,
die vor Jahren
ihn zum Pflanzen und Bewahren
ihren Lehrern
dargeboten,
voll Gram dachten an den Toten.
Bis eines Tags
- so muß das sein –
fiel ihnen dieser Streich hier
ein.
Sie wohnen nun
nicht mehr im Haus,
ging’n alle in die Welt hinaus.
Drum konnten sie
dabei nicht sein,
als ihr gepflanzt dies Bäumchen
klein.
Doch grüßen sie
von Herzen sehr
das Lehrer-, Schüler-,
Helferheer!
zur Erläuterung: Der Streich
bestand unter anderem darin, daß sie einen neuen Baum pflanzen sollten :-)
© im April 2007