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Es gibt Tage, da erwacht man morgens mit einem unguten Gefühl. Man kann es noch nicht richtig einordnen, aber es ist da, und würde man sich ihm anvertrauen, so bliebe man an einem solchen Tag einfach im Bett liegen. Man überlegt vielleicht noch, daß es besser wäre, heute zumindest nichts zu unternehmen, wobei man Treppen herabstürzen oder in einem Gartenteich ertrinken könnte. Aber schlußendlich steht man trotzdem auf, um den Tag wie jeden anderen zu behandeln. Aus Gewohnheit, aus Langeweile, oder um sich das Gegenteil der dunklen Vorahnung zu beweisen.

 

Oder weil man sich einredet, daß das Unheil von außen kommt und man es durch den Versuch, ihm aus dem Weg zu gehen, ohnehin nicht abwenden kann.

 

Manchmal behält man damit sogar recht.

 

Ein schlechtes Gewissen konnte ein Grund für dieses miese Gefühl sein. Eines wie das, welches mich seit gestern Nachmittag plagte, weil ich es nicht fertig gebracht hatte, Galvorn die Wahrheit über mich und meine Unsterblichkeit zu sagen.

 

Weshalb hatte ich geschwiegen? Wegen meines Versprechens an Radagast? Aus Angst den Zauberer zu erzürnen? Oder aus Eitelkeit? Anmaßung? Vielleicht aus Übermut? Auf alle Fälle gewürzt mit einer ordentlichen Portion Herzlosigkeit. Denn wie sonst konnte ich den armen Galvorn so leiden lassen, wenn ich ihn wirklich liebte?!

 

Ein Blick durch den Speisesaal zeigte mir, daß es jetzt zu spät war, mein Versäumnis nachzuholen. Einige der Stühle an der langen Tafel waren leer geblieben. Es bedurfte keines besonderen Scharfsinns, die vereinsamten Plätze ihren Besitzern zuzuordnen. So stellte ich fest, was ich längst befürchtet hatte: Sie waren fort. Glorfindel, Lindor, ein paar der vornehmen Noldor, deren Namen ich noch immer nicht kannte, deren edle Gesichtszüge ich aber deutlich vor meinem inneren Auge sah. Und Galvorn.

 

Manchmal heißt eben „bald“ auch bei einem Elben einfach „bald“.

 

>Elanor, weißt du, was einem Erstgeborenen bevorsteht, der sein Herz an eine Sterbliche verliert?< hallte es in meinen Ohren wider.

 

Mit beiden Händen umklammerte ich die Tasse. Der herbe Duft des Kräutertees kitzelte meine Nase. Es war mir, als schnürte eine unsichtbare Hand meinen Hals zu. Doch ich war zu traurig, um mich gegen das Erstickungsgefühl zu wehren. Resigniert starrte ich auf die glatt geschliffene Tischoberfläche. Die feine Maserung verschwamm vor meinen Augen. In meiner Phantasie formten sich Figuren darin und hoben sich unwirklich vom Untergrund ab. Pferde sah ich. Dunkle Umhänge. Vier Hobbits, halbtot vor Angst. Und eine strahlende Lichtgestalt...

 

Mancher Leser mag sich jetzt fragen: Was geschieht denn nun mit einem Elben, der sich in eine Menschenfrau verliebt? Das ist nämlich keineswegs selbstverständlich, und kam auch nicht so häufig vor, wie manche Fanfiktionschreiber sich das vorstellen.

 

Sehen wir uns doch einmal an, was wir in der Geschichte Mittelerdes dazu erfahren:

 

Beren und Lúthien. Beren, ein Mensch. Und Lúthien, die Tochter eines Elben und einer Maia.

Ihr Schicksal war so außergewöhnlich wie ihre Liebe. Als Beren starb, suchte Lúthien ihn in Mandos’ Hallen auf und opferte ihre Unsterblichkeit für ein paar kurze Jahre des Glücks.

 

Túor und Idril. Sie segelten gemeinsam in den Westen, und niemand weiß, was aus ihnen geworden ist.

 

Aragorn und Arwen... Ein leichter Schauder lief mir über den Rücken, als mir klar wurde, daß ihr Schicksal, welches ich soeben betrachtete, noch weit vor ihnen lag.

 

Aragorn war als Dúnadan von den Valar mit einem langen Leben gesegnet. Doch auch er sollte am Ende sterben. Nach seinem Tod würde Arwen sich in das verlassene Lórien zurückziehen und dort vor Kummer langsam dahinscheiden.

 

Doch Arwen war eine Halbelbin. Als solche durfte sie wählen zwischen dem Schicksal der Erst- und Zweitgeborenen.

 

Was geschah aber mit einem – man möge mir meine Wortwahl verzeihen – Vollblutelben, wenn er sich in eine Sterbliche verliebte?

 

Ich legte den Kopf schief und zeichnete mit dem in Tee eingetauchten Zeigefinger eine markante Linie auf der Tischplatte nach.

 

Was genau befürchtete Galvorn?

 

Ich wußte es nicht sicher, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, es irgendwo bei Tolkien gelesen zu haben. Ganz vorbehaltlos war ich immer davon ausgegangen, der Elb würde vor Gram dahinsiechen, wenn seine Geliebte starb.

 

Problematisch war allein die Tatsache, daß der menschliche Partner alterte – und der elbische nicht. Keine besonders schöne Vorstellung, wenn man ehrlich zu sich ist. Doch damit nicht genug.

 

Ein dauerhaftes Zusammenleben wurde nämlich bereits dadurch erschwert, daß Elben ein völlig anderes Zeitgefühl haben, als wir Menschen. Das mußte so sein, denn sonst wären sie an der Last der Jahrhunderte zerbrochen. Was dies bedeutet, kann man vielleicht ein wenig ermessen, wenn man sich vor Augen führt, in welcher Hektik wir in unserer modernen Zeit leben. Jede Minute zählt, ja oft jede Sekunde. Das wäre für einen Elben völlig undenkbar. Er mißt das Jahr nicht nach Tagen oder Wochen. Die Jahreszeiten gehen am ihm vorüber wie Augenblicke. Die Welt um ihn herum verändert sich – doch er verändert sich nicht.

 

War eine Verbindung unter solchen Umständen überhaupt möglich? Mußten beide sich nicht gegenseitig in den Wahnsinn treiben?

 

Ich weiß nicht, wie lange ich so dagesessen und nachgegrübelt hatte, doch als ich endlich aus meiner tiefen Versunkenheit auftauchte, saß ich allein an der langen Tafel. Der Tee im Becher war kalt und zu großen Teilen auf dem Tisch verschmiert, und der Apfel in meiner Hand verfärbte sich dunkel an der Bißfläche.

 

Elben haben ein anderes Zeitempfinden. Nur manchmal... Wehmütig blickte ich zu Galvorns leerem Platz.

 

Ich beschloß, meinen Fehler vom heutigen Morgen wieder gutzumachen und den Rest des Tages im Bett zu verbringen. Niemand würde mich vermissen. Die, denen ich etwas bedeutete, waren fort oder gingen ihren eigenen Interessen nach. Bilbo saß vermutlich wieder völlig in Gedanken versunken in der Halle des Feuers, Celthor genoß irgendwo mit einem neuen Stapel Bücher zufrieden die spätherbstliche Sonne, und Liriel...

 

Ich fuhr auf und war mit einem Mal wieder vollständig bei Sinnen. Liriel! Auch sie war dem Frühstück ferngeblieben. Sie hatte doch hoffentlich nicht die Dummheit begangen und war ihrem Vater und Bruder gefolgt! Ich versuchte, sie mir als kämpferische Elbin vorzustellen und scheiterte bereits im Ansatz. Nein, Liriel gab ebensowenig eine ordentliche Mary-Sue ab, wie ich selbst. Es mußte einen anderen Grund für ihr Fernbleiben geben. Höchstwahrscheinlich hatte sie einfach keinen Appetit, nachdem ihre Familie sich in größte Lebensgefahr begeben hatte.

 

Was eigentlich nur zu verständlich war. Ich konnte mich so gut in ihre Lage versetzen, daß ich den dringenden Wunsch verspürte, sie zu suchen und zu trösten.

 

Ich fand sie schließlich an der Koppel. Sie stützte sich leicht auf dem oberen Balken des Gatters ab und beobachtete die Pferde. Es tummelten sich so viele von ihnen auf der großzügigen Fläche, daß das Fehlen der wenigen gar nicht auffiel, wenn man nicht nach einem bestimmten Tier Ausschau hielt.

 

Als ich mich näherte, hob Brasfaloth pikiert den Kopf, verdrehte die Ohren und schnaubte tadelnd. Ich wandte mich beleidigt ab und ignorierte ihn betont. Was – zum Nazgûl – hatte Aiwendil ihm jetzt schon wieder erzählt? Ich mußte wirklich mal ein ernstes Wort mit dem kleinen Piepmatz reden! Er konnte Brasfaloth doch nicht immer alle meine Mißgeschicke brühwarm weiterzählen! Sowas war doch peinlich! Besonders, wenn ich jedes Mal, wenn ich zur Koppel kam, das Gefühl haben mußte, das gegenwärtige Hauptthema eines Pferde-Kaffeekränzchens zu sein. Bildete ich mir das ein, oder steckten die vierbeinigen Tratschtanten dort drüben gerade meinetwegen die Köpfe zusammen?!

 

Irgend etwas Bezeichnendes mußte ihr Schnauben jedenfalls haben, denn Liriel drehte sich kurz darauf zu mir um. Dabei hatte sie meine unbeschuhten Schritte auf dem weichen Moos unmöglich hören können.

 

„Na, warte, Freundchen! Wenn ich dich zu fassen zu kriege!“ schimpfte ich halblaut vor mich hin, und „Hör nicht auf sie!“ rief ich zu Liriel hinüber.

 

„Worauf soll ich nicht hören?“ wunderte sie sich. Liriel wirkte glücklicherweise bei weitem nicht so niedergeschlagen, wie ich befürchtet hatte. Sie freute sich, mich zu sehen.

 

„Ach... vergiß es!“ Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.

 

Liriel lachte. „Wieder eine deiner seltsamen Redensarten! Wie soll ich das jetzt verstehen? Wie kann man denn etwas vergessen, was man gar nicht weiß?“

 

„Wie? Ach so... öh...“ Mein Gesichtsausdruck war etwa so intelligent wie mein Gestammel. „Das bezog sich eigentlich auf meine erste Äußerung, nicht auf die Antwort auf deine Frage.“

 

Manchmal sind Elben auch ein bißchen kompliziert...

 

Liriel lächelte. Wissend. Wie jemand, der es nicht nötig hat, von dritten über die jüngsten Ereignisse aufgeklärt zu werden. Mein überhebliches Augenrollen verweilte einen Moment am höchsten Punkt, zog sich dann unauffällig zurück, und wich einem fragenden Ausdruck. Hatte Galvorn selbst ihr erzählt, was gestern Nachmittag vorgefallen war? Bitte nicht! Ich stand wie zurechtgewiesen und ließ den Kopf sinken. Doch nicht lange, da spürte ich Liriels sanften Händedruck auf meinen Schultern.

 

„Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen“, versicherte sie mir in liebevollem Ton, dem selbst jeder Tadel fernlag.

 

Mir traten Tränen in die Augen.

 

„Doch!“ platzte ich heraus, bevor Liriel noch etwas hinzufügen konnte. „Ich habe ihm die Wahrheit verschwiegen! Ich hab ihn angelogen, hörst du? Seit ich ihn zum ersten Mal traf, habe ich ihm vorgespielt jemand zu sein, der ich nicht bin! Wissentlich habe ich ihn vor eine Wahl gestellt, die er nicht hätte treffen müssen, weil er von völlig falschen Voraussetzungen ausgehen mußte!“

 

Atemlos schwieg ich. Entsetzt über meine eigenen Worte. Die Erkenntnis traf mich hart und unerbittlich. Ich, die ich doch gewöhnt war, meine Gedanken und Gefühle so schwer in Worte fassen zu können, hatte ohne nachzudenken, den Nagel auf den Kopf getroffen. Um mich selbst zu rechtfertigen öffnete ich noch einmal schnell den Mund. Kein Laut drang heraus und langsam schlossen sich die Lippen, als ich kein Argument zu meiner Verteidigung finden konnte.

 

Ich fühlte mich... nackt. Und die Augen aller Anwesenden – Elbin und Pferde und wie ich mir einbildete auch der knorrigen Weide am Koppelrand – richteten sich auf mich. Da spürte ich an meinem rechten Ohr leisen Flügelschlag.

 

Aiwendil setzte sich auf meine Schulter und piepste aufmunternd ein paar helle Töne. >Sag es ihr<, zwitscherte er, >du brauchst jetzt jemanden, der dich versteht und tröstet!<

 

Eigentlich hatte doch ich Liriel trösten wollen... Ich wandte den Kopf meinem kleinen gefiederten Freund zu. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er, der mir doch von Radagast zur Seite gestellt war, damit ich nicht wieder irgend einen Unsinn machte? Oder wollte ich das nur hören? Bildete ich mir nur ein, was ich gerade vernommen hatte, damit ich meinem inneren Verlangen nachgeben konnte, ohne mir Vorwürfe machen zu müssen, gegen Radagasts Verbot zu verstoßen?

 

„Ich darf nicht“, schluckte ich hart.

Aiwendil legte das Köpfchen schief und sagte nichts.

 

„Was darfst du nicht?“ Liriels Stimme und Miene waren ernst, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie wirkte älter. Hinter ihren dunklen Augen verborgen schien ein Zeitalter an Erfahrung und Wissen zu lodern. Ich konnte ihrem Blick nicht lange standhalten und senkte den Kopf.

 

„Liriel, ich... bin... nicht...“

„Ja?“

„... befugt, dir das zu sagen“, schloß ich lahm.

 

Doch Liriel bemerkte wohl, daß dies nicht das Ende war, das ich ursprünglich für diesen Satz gewählt hatte. Ich seufzte. Ihre Neugierde war geweckt, und ich wußte, sie würde nun keine Ruhe geben, bevor sie nicht eine zufriedenstellende Antwort erhalten hatte.

 

Elbenfrauen sind eben auch nur Frauen...

 

Wie ich die Lage einschätzte, hatte ich an dieser Stelle genau zwei Möglichkeiten, nämlich mich noch ein bißchen zu zieren oder gleich mit der Wahrheit herauszurücken.

 

Da ich von Natur aus ein fauler Mensch bin, woran auch meine Unsterblichkeit und die harte Schule Mittelerdes nichts hatten ändern können, entschied ich mich für letztere.

 

Aber einen Einwand hatte ich doch noch:

 

„Laß uns ein paar Schritte gehen.“ Weg von der Koppel und den vielen vorwitzigen Vierbeinern... Zwar hatte ich nicht den blassesten Schimmer, wie viel von unserem Gespräch sie tatsächlich verstanden hätten, wollte aber einfach nicht das Risiko eingehen, die Geschichte meiner Herkunft plapperhaften Pferdedamen preiszugeben.

 

Liriel folgte mir wortlos, ohne daß ich aus ihrer Reaktion hätte schließen können, ob mein Mißtrauen berechtigt war.

 

„Liriel, ich mache es kurz: Ich komme aus einer anderen Welt, ich habe beim Eintritt nach Mittelerde meine Sterblichkeit verloren, und ich bin nur hier, weil...“ Bis dahin war alles glatt herausgesprudelt, aber an dieser Stelle mußte ich noch einmal tief durchatmen und mir Mut zureden. „Weil Galvorn und ich füreinander bestimmt sind. Ach ja, und Radagast hat mich hergebracht. Dein Vater weiß schon länger darüber Bescheid, und sonst darf niemand davon wissen.“

 

Hatte ich noch etwas vergessen?

 

Etwas wie zum Beispiel... glaubwürdig zu klingen?

 

Liriel sah mich an wie einen kleinen Jungen, der gerade eine Reihe von Ausreden erfindet, um mit ihrer Hilfe zu erklären, auf welch kuriose Weise ihm die leckeren Kirschen zuerst in den Schoß gefallen und dann in den Mund gewandert sind.

 

„Das ist die Wahrheit!“ blaffte ich.

„Was wolltest du vorhin sagen?“ hakte sie nach. „>Ich bin nicht...<“

„Sterblich. Ich bin nicht sterblich, Liriel! Aber ich habe Galvorn nichts davon gesagt, hörst du?! Ich habe ihn in dem Glauben gelassen---“

 

„Hör auf damit!“ unterbrach sie mich harsch. Ihre Augen funkelten wütend.

„Das. ist. die. Wahrheit.“ Ich hob Aiwendil von meiner Schulter und präsentierte ihn ihr auf beiden, aneinandergehaltenen Handflächen. „Frag ihn, wenn du mir nicht glaubst.“

 

Liriel tat es nicht. Sie sah mir lange und ausführlich in die Augen. Es fiel mir nun leichter, ihrem Blick standzuhalten, denn was ich hatte sagen müssen, war heraus, und der Unmut darüber, von ihr nicht ernst genommen zu werden, war stärker, als die Reue über mein langes Schweigen.

 

„Wann willst du es Galvorn sagen?“

Ihre Stimme klang jetzt entspannt. Als würde sie etwas völlig Belangloses erfragen.

 

„Ich... äh...“ Ich starrte sie an. Sollte ich darüber erleichtert oder betroffen sein? „Ich hab’s versucht. Gestern. Irgendwie...“ Irgendwie hatte ich eine andere Reaktion erwartet.

 

„Bevor oder nachdem er dich geküßt hat?“ plauderte Liriel ungezwungen, hakte sich ein und führte mich im Schlendergang den Pfad hinunter.

 

Ich runzelte die Stirn. Ungläubig. Wie machte sie das? Ich meine, wie hatte sie sich in der langen Lebensspanne diese Jugendlichkeit bewahren können? Sie wirkte nun wieder wie die Mitzwanzigerin, nach der sie aussah.

 

„Er hat mich nicht geküßt!“ leugnete ich verschämt. „Naja, also nicht wirklich...“

„Sooo?“ dehnte sie.

 

„Jetzt klingst du schon fast wie Radagast!“ Ich lachte und imitierte seinen Tonfall. „Du mußt es nur noch ein bißchen länger ziehen!“ erklärte ich ihr dabei.

 

„Nicht ablenken! Also, wie war es?“

„Das hat Galvorn dir doch sicher alles schon erzählt.“

„Ach... Männer!“ Liriel hob die Augen zum Himmel. „Du weißt doch, wie sie sind. Aus ihm war kaum ein vernünftiges Wort herauszuholen.“

 

Ich lachte befangen. Allzu verschieden waren männliche Elben offenbar nicht von ihren menschlichen Geschlechtsgenossen. Somit hatte ich nun immerhin wenigstens ein Argument dafür, weshalb ein Zusammenleben von Mann und Frau, ganz gleich welcher Gattung, niemals unkompliziert ist.

 

Also erhielt Liriel von mir zunächst einen ausführlichen Bericht, bei dem sie mich häufig unterbrach, weil sie es noch genauer und gründlicher wissen wollte. Ich erzählte ihr bereitwillig alles. Es tat gut, sich nach so langer Zeit mit einer Frau über das unterhalten zu können, was einen so beschäftigte. Bei aller Offenheit gelang es mir dabei, ihr eine wesentliche Wahrheit vorzuenthalten: Mein Wissen über die Zukunft Mittelerdes.

 

 

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