Hamfast der Abenteurer

 

 

 

Gerne hätte Hamfast sich bei Thranduil erkundigt, wer der geheimnisvolle Fremde war, und noch lieber hätte er diesen gleich selbst befragt. Aber zu dem einen wollte man ihn nicht lassen, und der stolze Waldelbenkönig flößte dem sonst so kecken Kerlchen einen solchen Respekt ein, daß er es sich nicht wagte. Nicht zuletzt war dafür natürlich auch der beeindruckende Wutanfall des Sindar verantwortlich, welchen aufs Neue heraufzubeschwören, der Hobbit nicht riskieren wollte. Und selbstverständlich wollte er es noch viel weniger darauf ankommen lassen, dann selbst zum Ziel seiner Handgreiflichkeiten zu werden.

 

So lange er seinen Kochlöffel schwang, war er ganz in seinem Element gefangen, und indem er Gewürze abschmeckte und Kräuter unterrührte, war er so beschäftigt, daß er gar nicht mehr an den Gefangenen dachte. Als aber das Mahl bereitet war und alle Zurückgebliebenen sich dankbar daran bedienten, füllte Hamfast ganz selbstverständlich einen Napf mit dem duftenden Eintopf und machte Anstalten, ihn dem Fremden zu bringen.

 

Er kam nicht weit, schon versperrte der Waldelbenkönig ihm den Weg.

 

„Was denkt Ihr, wo Ihr damit hinwollt?“ fragte er streng, baute sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihm auf und sah drohend auf das Männchen herab.

 

Hamfast hob irritiert den Blick zu dem hochgewachsenen Elben empor, schob sich den Hut in den Nacken, um besser sehen zu können, und kratzte sich nachdenklich am Haaransatz. Er gab einen fragenden Laut von sich.

 

„Was ich denke?“ wiederholte er verwirrt. „Also, ich weiß, wo ich hinwill, aber den Rest Eurer Frage verstehe ich nicht. Mit Verlaub.“

 

„Der Gefangene bekommt nichts zu essen!“ ordnete Thranduil schroff an, wobei er anklagend einen Zeigefinger auf den dampfenden Napf in des Hobbits Händen richtete.

 

„Ach so... dann sagt das doch!“ erwiderte der Kleine ungeniert und mit einem leutseligen Lächeln auf den Lippen, welches aber sogleich erstarb und einem für ihn ungewöhnlich ernsten Gesichtsausdruck wich. „Mit Verlaub, Eure Hoheit“, fügte er im Tonfall eines Schulmeisters gegenüber einem ungezogenen Dreikäsehoch hinzu, „aber es ist zutiefst unkultiviert, einen Gefangenen Hunger leiden zu lassen.“

 

Thranduil schnappte nach Luft. Als unkultiviert hatte noch niemand gewagt, ihn zu bezeichnen!

 

Der kleine Hamfast aber verstand keinen Spaß, wenn es ums Essen ging, und sein Mitgefühl mit jemandem, der Hunger leiden sollte, überwand seine Furcht vor des Elbenkönigs Zorn. Herausfordernd blickte er ihm in die Augen und legte beschützend einen Arm um den Napf, als erwarte er, der andere könnte versuchen, ihm diesen zu entreißen. Er wich nicht einen Zentimeter zurück und hielt tapfer dem bohrenden Blick des imposanten Elben stand.

 

Eine ganze Weile hielt das stumme Kräftemessen an. Keiner der beiden wollte nachgeben, während alle Anwesenden die Luft anzuhalten schienen. Endlich erbarmte Galadhion sich seines kleinen Freundes.

 

„Wenn Ihr erlaubt, werde ich ihm das Essen bringen und auch dafür sorgen, daß der Knebel danach wieder angelegt wird“, versuchte er zu vermitteln, da er vermutete, Thranduil würde lieber ihn als einen allzu neugierigen Hobbit zu dem Gefangenen lassen.

 

Thranduil zögerte einen Moment, bevor er nach dem Strohhalm griff, der ihn davor retten sollte, sein Gesicht zu verlieren. Dann nickte er kühl. „Es wird kein Wort gesprochen!“ versuchte er seine Autorität wieder herzustellen. Selbstbewußt wandte er sich ab wie jemand, der sich nicht darum kümmern muß, daß sein Befehl ausgeführt wird.

 

Hamfast freute sich arglos über die Einsicht des Elben und hatte soeben den Napf weitergereicht, da flammte hoch auf dem Berg das Sternenglas auf. Die Bäume schirmten den größten Teil des Lichtes ab, und nur wenige Strahlen verirrten sich durch das dichte Gezweig. Aber es konnte keinen Zweifel daran geben, daß Celebrimbor mit seinen Kriegern jetzt den Gipfel erreicht hatte.

 

Hamfast stand einen Moment wie erstarrt, dann eilte er mit flinken Schritten und ohne an eine mögliche Gefahr zu denken, durch die Baumreihen. Am Rand der Lichtung hielt er an. Es trennten ihn nur etwa zweihundert Schritte felsiger, baumloser Boden vom Berg. Von hier hatte er einen guten Überblick.

 

Weiß und kühl leuchtete das Elbenlicht; als wäre ein Stern vom Himmel herabgefallen und hätte sich auf den gezackten Gipfeln niedergelassen. Wie in flüssiges Mithril getränkt erstrahlte der gesamte Berg und ragte aus der Dunkelheit auf. Selbst nur mit wenig niedrigem Gestrüpp bestanden, wuchsen zu seinen Füßen die mächtigen Bäume des Düsterwaldes. Noch höher als der Berg ragten die dunklen Tannen empor, so dicht nebeneinanderstehend, daß ihre Seiten von dem Licht erhellt wurden, ohne daß es die dichten, herabhängenden Zweige zu durchdringen vermochte. Wie eine beleuchtete Wand umrahmten die Bäume in einem langgezogenen Kreis das gewaltige Panorama.

 

Kein Laut war zu hören. Zu groß war die Entfernung. Hamfast hielt den Atem an und bewunderte das herrliche Schauspiel mit leichtem Grauen.

 

„Was dort wohl vor sich geht?“ murmelte er.

 

„Wir werden es bald erfahren.“ Taurfaron war ihm gefolgt und legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. Gemeinsam standen sie eine Weile dort, dann wandten sie sich wie auf ein geheimes Zeichen beide gleichzeitig ab und gingen langsamen Schrittes zurück zum Lager.

 

In der Zwischenzeit hatten die Elben - außer Thranduils Leuten waren nur wenige der Eregionelben und gar keine Zwerge zurückgeblieben – damit begonnen, für die Toten Bahren aus Ästen und Decken zusammen zu binden. Die toten Spinnenleiber wurden zur Seite geschafft, aber wegen des zu erwartenden unerträglichen Gestanks, der dabei entstehen würde, nicht verbrannt.

 

Um sie herum schien alles wie ausgestorben. Keine Tiere ließen sich blicken, weder gut- noch bösartige Wesen belästigten sie.

 

Die Totenklagen der Elben klangen dem Hobbit fremd und eigenartig entrückt. Die wenigen Arbeiten wurden schweigend verrichtet. Alle bewegten sich lautlos und ohne Hast. Eine Art bleierne Trägheit, die das Atmen selbst zu einer herausfordernden Anstrengung werden ließ, hatte sich über das Lager ausgebreitet. Es war, als würden die Minuten zu Stunden ausgedehnt, während alle abwartend verharrten, und Hamfast hatte es bald aufgegeben, die eingetretene Lethargie mit dem Erzählen kurzweiliger Geschichten durchbrechen zu wollen.

 

Um sich die Zeit zu vertreiben, übte er sich ein wenig mit seiner Steinschleuder. Ausreichend Wurfmaterial hatte er noch in seinen großen Hosentaschen. Er legte ein paar Tannenzapfen auf einen querliegenden Baumstamm und schoß einen nach dem anderen mit großer Sicherheit herab, selbst als er die Entfernung nach und nach vergrößerte, verfehlte er nur selten sein Ziel. Zwischendurch unterbrach er sein Spiel immer aufs Neue, um die verschossenen Kieselsteine wieder einzusammeln und neue Zapfen aufzulegen.

 

Als ihm diese Beschäftigung zu langweilig wurde, steckte er Schleuder und Steine zurück in seine Tasche und zog statt dessen seine dicke Pfeife aus einer anderen hervor. Irgendwo mußte doch noch etwas Tabak zu finden sein, überlegte er und begann, mit zwischen die Zähne geklemmtem Mundstück, in seinem Rucksack zu wühlen. Er fand ihn zwischen zwei zerquetschten rohen Eiern, die klebrig an dem glatten Leder des Beutelchens herabtropften, als er es mit spitzen Fingern herauszog. Mißmutig schüttelte er es vor seinem Gesicht hin und her und überlegte mit gerümpfter Nase, ob er sein letztes Taschentuch opfern sollte, um den Schleim abzuwischen. Er entschied sich dagegen und rieb den Beutel und seine Finger statt dessen an dem Moosbewuchs eines Baumes notdürftig sauber.

 

Glücklicherweise war der Beutel fest verschlossen gewesen, so daß sein Inhalt nicht verdorben war. Zufrieden lächelnd stopfte Hamfast sein Pfeifchen, entzündete es mit seiner Zunderbüchse und tat zunächst einen tiefen, wohligen Zug. Dann erst machte er es sich auf einem Häufchen welker Blätter bequem. Lustig tanzten die Rauchkringel durch das Lager, während Hamfast sich ganz dem Genuß und der Muße hingab.

 

Auch diese Beschäftigung fand bald ein Ende, ohne daß sich etwas an der langweiligen Situation im Lager geändert hätte. Hamfast seufzte. Sehnsüchtig blickte er zu dem schweren Eisentopf hinüber. Nach seinem Empfinden war die nächste Mahlzeit längst überfällig. Nach elbischen Maßstäben und unter Berücksichtigung ihrer nur mäßig vorhandenen Vorräte jedoch, würde diese noch eine ganze Weile auf sich warten lassen müssen. Das war dem armen Hobbit schmerzlich bewußt und so zwang er sich, den Blick abzuwenden und sich nach einer anderen Kurzweil umzusehen, als ihm die zerbrochenen Eier wieder einfielen. Also machte er sich seufzend daran, seinen Rucksack komplett auszuräumen und ihn und seinen Inhalt zu säubern.

 

Aber auch diese Arbeit ging irgendwann zu Ende. Und als er den Rucksack frisch gereinigt und verschnürt beiseite schob, begann die quälende Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung aufs Neue.

 

Gerade als er enttäuscht murrend feststellte, daß ihm einfach nichts einfallen wollte, womit er die überflüssige Zeit totschlagen konnte, mischte sich ein munteres Zwergenlied in die Trauergesänge der Elben. Es bildete einen starken Kontrast zu der allgemeinen tristen Stimmung.

 

Sogleich sprang Hamfast auf die Beine, und ehe ihn irgend jemand daran hindern konnte, lief er übermütig Durins Leuten entgegen. Diese hatten ihre beiden Abteilungen wieder vereinigt, vor dem Berg oder noch innerhalb der Höhle, und stampften frohgemut über den felsigen Boden in die Richtung, in der sie das Lager ihrer Verbündeten wußten. Die übrig gebliebenen Fackeln hielten sie wie Siegesbanner in die Höhe, und hätte Hamfast den Charakter ihres Gesanges erraten sollen, so hätte er darin ein lustiges Trinklied vermutet.

 

Am Waldrand erwartete er sie, winkte ihnen fröhlich entgegen und schwenkte seinen großen Hut. Einige der Zwerge warfen zur Erwiderung ihre Mützen in die Höhe oder winkten zurück.

 

Als sie den Hobbit erreichten, wurde er freundschaftlich von starken Armen eingesammelt und in dem schwungvollen Marsch mitgezogen, bis der wohlgelaunte Trupp bei den Lagerfeuern zum Stehen kam.

 

„So habt Ihr die Schätze gefunden?“ strahlte Hamfast den Zwergenkönig erwartungsvoll an.

 

Statt einer Antwort zu geben, winkte dieser zwei seiner Leute herbei und breitete seinen eigenen Mantel auf dem Boden aus.

 

Nicht zu stolz ihre Neugier zu bekunden, traten auch die Waldelben hinzu, allen voran König Thranduil, der ein wenig arrogant anmerkte, wie sehr es ihm nach all dem Ärger und der Plackerei zustünde, einen Blick auf diese Gegenstände zu werfen. Er war sogar dreist genug die Behauptung aufzustellen, daß sie nun nicht mehr nur das Eigentum der Zwerge seien, da sie alle an der Rückeroberung beteiligt gewesen waren. In seiner Großmut sei er jedoch geneigt, auf sein Anrecht zu verzichten.

 

„Denn welche Schönheit könnten von Zwergen geschaffene Dinge besitzen, daß die Erstgeborenen sich daran erfreuten“, schloß er beleidigend.

 

Zu Hamfasts Verwunderung, lächelte Durin. „Zu gütig, Euer Gnaden“, spöttelte er. „wenn auch Euer eigenes Heim Eure Worte Lügen straft, denn von Zwergenhand habt Ihr selbst die Höhlen und Wälle Eurer Festung einst graben und errichten lassen, weil die Kunstfertigkeit Eures eigenen Volkes dazu nicht ausreichte.

Doch Ihr vergeßt: nicht von den Händen unseres Volkes wurden diese Schätze geschaffen, noch durch einen der Unsrigen umgestaltet. Seht! Dies ist Mahals* Hammer, und dies ist die Kunstfertigkeit unseres Schöpfers!“

 

Und die beiden Zwerge legten jeder einen Teil der Schätze, die sie unter ihren Umhängen getragen hatten auf den Mantel, und Durin selbst legte den dritten dazu. Und so unbeschreiblich schön funkelten die Kostbarkeiten im Strahl der Feuer, daß das ganze Lager erfüllt war von Ausrufen des Staunens und der Begeisterung.

 

Es war ein Beweis für die Köstlichkeit der Artefakte, daß sogar der stolze Waldelbenkönig seine Bewunderung nicht zu verbergen in der Lage war. Thranduil starrte mit ehrlichem Erstaunen auf die vor ihm ausgebreiteten Schätze und wagte nicht ein weiteres abfälliges Wort. Achtungsvoll senkte er sein Haupt vor dem Zwergenkönig und wandte sich schweigend ab, nicht ohne noch einmal einen Blick auf die herrlichen Schmuckstücke zu werfen.

 

Hamfast war weniger zurückhaltend als die Umstehenden. Wie ein kleines Kind von einem duftenden Kuchen angezogen, ließ er sich auf alle Viere nieder und kroch mit großen, leuchtenden Augen näher, um sich jedes Detail genau anzusehen.

 

In der Höhle hatte er bereits einen kurzen Blick auf die Schätze erhaschen können, doch erst aus der Nähe betrachtet, konnte er die vielen Verzierungen bewundern, die unzähligen eingearbeiteten kleinen Edelsteine und das hell im Licht der Lagerfeuer glänzende Metall, weißsilbrig, wie er noch nie zuvor ein vergleichbares gesehen hatte. Die kleine Rassel wirkte im Vergleich zu dem Schmuckkästchen und der langen schlanken Flöte fast schlicht und unscheinbar.

 

Und dies sollte einmal ein mächtiger Hammer gewesen sein? Hamfast bemerkte erst, daß er die Frage laut ausgesprochen hatte, als Durin sie mit einem stolzen, zustimmenden Brummlaut bestätigte.

 

Einer der Elben interessierte sich besonders für das wunderschöne Musikinstrument. Mit Erlaubnis des Zwergenkönigs nahm er es vorsichtig, beinahe ehrfürchtig, in die Hand. Seine schlanken Finger fuhren andächtig über das blanke Metall und tasteten die eingearbeiteten Luftlöcher ab. Sein Blick ruhte abschätzend auf den Abständen zwischen den Vertiefungen, dann legte er sorgfältig eine Fingerspitze nach der anderen je auf eines der Löcher. Noch einmal suchte er in einem Blick die Zustimmung Durins, dann setzte er die Flöte an seinen Mund und begann, erst behutsam sich vortastend, ein paar Töne zu spielen. Dann, als er sich mit der Lage der Höhen und Tiefen vertraut gemacht hatte, wechselte er sachte in eine leise, getragene Melodie.

 

Alle Geräusche ringsum verstummten. Der Wald selbst schien den Atem anzuhalten und der fremdartigen Weise zu lauschen. Nie zuvor waren solche Laute hier zu hören gewesen. Ja, in ganz Mittelerde war noch nie eine so wunderliche Musik erklungen. Vertraut und neuartig zugleich breitete sich die bekannte Melodie in der Stille aus, durchdrang selbst die alles andere verschluckende, beklemmende Leere der Düsternis und erfüllte sie mit Klängen jenseits alles Zeitlichen. Denn die Töne, die der Elb dem Instrument Aules entlockte, waren solcher Art, wie keines von Ilúvatars Geschöpfen geschaffenes sie jemals erklingen lassen konnte.

 

Von diesem Tage an aber, begann der Wald langsam zu gesunden, bis zu jenem Moment in einem anderen Zeitalter, als sich erneut ein dunkler Schatten über ihn legte.

 

Hamfasts Blick ruhte gebannt auf dem musizierenden Elben. Als er das Instrument abgesetzt hatte, verharrte der Hobbit eine lange Weile in seiner faszinierten Starre. Plötzlich bemerkte er, daß die Zahl der Erstgeborenen um ihn herum sich vervielfacht hatte.

 

Den ausgezogenen Elben war natürlich nicht entgangen, daß die Zwerge erfolgreich von ihrer Suche zurückgekehrt waren, und sie hatten sich während des Flötenspiels lautlos wieder zu ihnen gesellt.

 

Auch sie lauschten in die entstandene Stille und niemand, so schien es, mochte sie mit dem geringsten Geräusch beenden zu wollen.

 

Schließlich wurde die Neugier in Hamfast zu übermächtig. Er blickte von einem der zurückgekehrten Elben zum nächsten, räusperte sich erst leise und als er kein Gehör fand, etwas energischer. Als auch jetzt niemand reagierte, stapfte er kurzerhand auf Celeborn zu, der nicht weit neben ihm stand, baute sich in seiner ganzen kurzen Gestalt vor ihm auf, blickte mit großen, treuherzigen Augen wie ein Kind zu ihm auf und stieß einen fragenden Laut aus.

 

Celeborn lächelte sanft, legte ihm sachte eine Hand auf die Schulter und verweigerte ihm mit einem angedeuteten Kopfschütteln die Auskunft. „Später“, formten seine Lippen.

 

Er betrachtete die wiedergefundenen Schätze der Zwerge mit nicht weniger Wohlwollen als alle anderen, aber nur einen kurzen Moment. Dann nickte er dem Zwergenkönig zufrieden zu und empfahl ihm mit einer Handbewegung, alles zusammen zu packen und sorgsam zu verwahren.

 

Dann winkte er seinen Leuten. „Bringt den Gefangenen herbei!“ befahl er knapp.

 

Während zwei Elben umgehend seinem Wunsch nachkamen, ließ Celeborn sich auf einer Baumwurzel nieder. Trotz der verstaubten und eingerissenen Kleidung, der Blessuren, dem leicht verworrenen Haar und der sich deutlich in seinen Zügen abzeichnenden Müdigkeit, saß er stolz aufgerichtet wie auf einem Thron.

 

Alle Anwesenden scharten sich unwillkürlich vor ihm zusammen und zollten ihm auf diese Weise ihren Respekt. Celeborn dankte es mit einem leichten Kopfnicken, zog die kurze Streitaxt aus seinem Gürtel und legte sie quer über seine Knie.

 

Die Gerichtsverhandlung war eröffnet.

 

 

~*~

 

*Aule

 

Anmerkung:

Celeborns Verhalten ist ein fast wörtliches Zitat aus „Oak und Willow“ von Marnie. Das war nicht beabsichtigt und wäre mir selbst nicht aufgefallen, hätte meine liebe Beta Avorninnas mich nicht darauf hingewiesen.

 

 

 

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